6 Monate Bali mit Kindern: Ein ehrlicher Langzeit-Erfahrungsbericht aus Bali

Warum wir geblieben sind und warum wir gegangen sind und was wir heute anders sehen

Manchmal versteht man einen Ort nicht am ersten Tag. Nicht nach der ersten Woche. Sondern irgendwann an einem ganz normalen Dienstag, wenn nichts Besonderes passiert und genau darin plötzlich alles steckt. So war es bei Bali.

Wir waren sechs Monate dort. Von April bis Ende September. Nicht im Urlaubsmodus, sondern im echten Leben: Schule, Arbeit, Arztbesuche, Verkehr, müde Kinder am Nachmittag und Abende am Pool, an denen man sich fragt, ob das hier gerade wirklich unser Alltag ist.

Wenn wir hier über Canggu sprechen, sprechen wir über eine sehr bestimmte Version von Bali. Bali ist so vielfältig, dass sich dieselbe Insel in kurzer Zeit wie ein anderer Kosmos anfühlen kann. Unser Alltag fand sechs Monate lang in Canggu statt. Und gleichzeitig bleibt Bali für uns diese Perle, zu der wir immer wieder gern zurückkehren und von der wir genauso selbstverständlich wieder weiterziehen.

Wenn man uns heute fragt, ob Bali ein guter Ort für digitale Nomadenfamilien ist, sage ich nicht sofort Ja oder Nein. Ich hole kurz Luft. Nicht, weil ich unsicher bin, sondern weil Bali mehr ist als eine schnelle Antwort. Und weil die Gründe, warum wir weitergezogen sind, genau die sind, die man oft erst spürt, wenn man lange genug bleibt.

Bali hat uns unglaublich viele Geschenke gegeben und uns gleichzeitig sehr viel abverlangt. Was davon überwiegt, hängt überraschend klar von ein paar Variablen ab.

Bali kann für Familien eine großartige Base sein, wenn ihr Infrastruktur, Community und einfachen Zugang zu Schule, Sport und Alltag braucht und bereit seid, die Trade offs eurer gewählten Location bewusst zu managen. Für uns hat Canggu im Alltag funktioniert, auch weil wir nah am Wasser sein wollten und Surfen lernen wollten. Genau das haben wir gemacht. Nach Monaten haben wir gemerkt: Wir möchten Bali wieder anders erleben. Nicht weg von der Insel als Ganzes, sondern hin zu einer anderen Ecke, einem anderen Rhythmus und einer anderen Art von Alltag. Und weil Schule ein Fixpunkt war, wollten wir nicht in ein Setup rutschen, das sich zwar idyllischer anfühlt, aber logistisch dauerhaft schwerer wird. An diesem Punkt hilft eine andere Location oder ein klarer Plan B.



Quick Facts: Zeitraum April bis Ende September, Base Canggu in Südbali, Setup Schulalltag plus Remote Work plus Inseltrips, Fokus auf soziale Stabilität, Sprache und Alltagstauglichkeit. Die große Variable war nicht Bali an sich, sondern die Frage, welche Ecke der Insel zu unserem Leben passte.

Warum Bali überhaupt

Bali war für uns nie ein klassisches Reiseziel. Eher so etwas wie eine Base in Asien. Ein Ort, zu dem wir über die Jahre immer wieder zurückgekommen sind, weil er vertraut wirkt und jedes Mal trotzdem ein bisschen anders ist.

Meine Verbindung zu Bali startet 2013, damals habe ich im Hotelmanagement in Ubud gearbeitet. Und ab da sind wir immer wiedergekommen. Sei es zum Urlaub, mal für einen Monat zum Abschalten oder für ein paar Monate in der Elternzeit. Bali gehörte einfach irgendwie zu uns.

Was dabei oft zu kurz kommt, wenn man Bali nur als Ort beschreibt: Diese Insel hat eine balinesische Kultur, die sich manchmal wirklich magisch anfühlt. Nicht als Show, sondern als Teil des Alltags. Kleine Opfergaben am Straßenrand, Tempelzeremonien, der Klang von Gamelan irgendwo in der Ferne. Man läuft durch den Tag und merkt, dass hier etwas mitschwingt, das man nicht erklären muss, um es zu spüren.

Dazu kommen die Menschen. Freundlich, offen, kinderlieb. So, dass einem das Herz aufgeht. Unsere Kinder haben auf Bali so oft dieses warme Lächeln bekommen, dieses echte Interesse, dieses kleine Helfen im Vorbeigehen. Genau solche Momente bauen Bindung auf.

Und dann ist da noch etwas, das den Alltag wirklich verändert: Indonesisch ist überraschend leicht zu lernen. Man braucht kein perfektes Niveau. Ein Grundwortschatz reicht, um das Leben feiner zu machen. Weil die Verbindung einfach anders ist, wenn man die Oma an der Ecke fragt, wie es ihr geht, und man ein bisschen schnackt. Bali lebt von Beziehung. Sprache ist ein Schlüssel dafür.

Vielleicht ist genau das unser ehrlichster Satz zu Bali: Es bleibt unsere Perle. Nicht als perfektes Postkartenbild, sondern als Insel, die uns über Jahre begleitet hat. Und weil Bali so vielfältig ist, ist Zurückkehren dort für uns nie gleichbedeutend mit wieder dasselbe. Es ist eher ein neues Kapitel auf derselben Insel.

Ankommen mit Kindern und Alltag

Wir sind so eingereist, dass wir einen langen, zusammenhängenden Aufenthalt hatten. Das hat den Kopf frei gemacht. Gerade als Familie ist Stabilität im Aufenthalt ein echter Gamechanger. Man packt nicht innerlich schon wieder zusammen. Man richtet sich ein. Man lebt.

Trotzdem ist Ankommen auf Bali immer intensiv. Hitze, Geräusche, Verkehr, Gerüche. Bali wartet nicht, bis man bereit ist, es ist sofort da. Und man merkt ziemlich schnell, ob man diese Intensität als lebendig erlebt oder als dauerhafte Reizkulisse.

Auf Bali ist das nicht überall gleich. Ein Küstenkorridor fühlt sich anders an als ein Ort im Grünen. Unser Alltag spielte in Canggu und genau das prägt natürlich, wie sich dieses Ankommen anfühlt.

Warum wir in Canggu gelandet sind

Wir haben uns bewusst für Canggu entschieden. Nicht, weil es das ursprünglichste Bali ist, sondern weil es für unseren Alltag funktioniert hat: Schule, Sportangebote, medizinische Versorgung, Cafés mit stabilem Internet, Einkaufsmöglichkeiten und die Nähe zu Denpasar.

Und es gab noch einen sehr simplen, sehr schönen Grund: das Meer. Wir wollten die Nähe zum Wasser nicht als Ausflug, sondern als Normalität. Und wir wollten surfen lernen. Nicht als Idee im Kopf, sondern wirklich. Mit Sand auf der Haut, salzigem Haar und diesen kleinen Momenten, in denen man merkt, dass man gerade etwas tut, das man schon lange mal wollte. Genau dafür war Canggu perfekt.

Canggu ist westlich geprägt. Das kann man kritisch sehen und das ist auch legitim. Für uns war es in dieser Phase eine Zwischenwelt, die es uns leicht gemacht hat, in einen funktionierenden Familienalltag hineinzufinden.

Canggu heute: Entrepreneur Valley, Instagram und echte Preise

Canggu hat sich in den letzten Jahren in etwas verwandelt, das man fast beschreiben muss, damit man sich nicht wundert, wenn man ankommt: ein digitales Nomaden Entrepreneur Valley am Meer. Überall Laptops, Co Working Cafés, Gespräche über Projekte, neue Ideen, neue Pläne. Und natürlich die Szene, die man von Instagram kennt: Sport, Yoga, Surf, Cafés, Sonnenuntergang.

Viele Menschen arbeiten dort wirklich hart, bauen sich etwas auf, suchen Freiheit, suchen eine Community, die ähnlich tickt. Canggu liefert dafür den Rahmen. Es ist nur wichtig zu wissen, was so ein Rahmen mit einem Ort macht, wenn er sehr erfolgreich wird.

Als Touristiker beschreibe ich es gern so, dass die Demokratisierung von Wohlstand durch Devisenzuflüsse zwar reale Chancen schafft, aber nur dann tragfähig bleibt, wenn sie durch eine aktive Steuerung der sozio kulturellen und ökologischen Folgewirkungen ausgeglichen wird, weil jedes Destinationssystem Belastungsgrenzen hat und bei Überschreitung dieser Schwellen ein Kipppunkt erreicht werden kann, an dem Lebensqualität, Akzeptanz und Funktionsfähigkeit des Systems spürbar erodieren.

Das merkt man in Canggu auch am Wohnmarkt. Für eine 2 Bedroom Villa wurden uns teils Preise um 3.000 Euro pro Monat begegnet. Und oft sind es nicht mehr balinesische Familien, die vermieten, sondern internationale Strukturen, die den Markt mitbestimmen.

Gleichzeitig ist genau das der Punkt, an dem viele Menschen Canggu lieben: Es ist leicht. Man findet sich zurecht. Man bekommt gute Ernährung, gute Fitness, gute Infrastruktur. Man trifft Menschen, die machen wollen. Dieses Mindset kann ansteckend sein. Und wenn man als Familie in einen neuen Lebensabschnitt startet, kann genau das unglaublich helfen.

Wohnen und Essen: der ganz normale Alltag

Wir haben in einer großen Villa gelebt: vier Schlafzimmer, Pool, Garten. Klingt nach Luxus und fühlt sich am Anfang auch so an. Nach ein paar Wochen ist es einfach Zuhause.

Der Pool wurde unser Treffpunkt. Zum Abkühlen, zum Runterkommen, zum Reden. Und manchmal war genau das der schönste Moment des Tages: wenn die Kinder noch einmal reinspringen, die Geräusche leiser werden und man spürt, dass man gerade wirklich dort lebt.

Essen auf Bali ist großartig. Man kann sehr günstig lokal essen. Man kann aber auch unglaublich viel Geld ausgeben. Canggu bietet beides, und diese Bandbreite war für uns ein echter Gewinn. Gerade als Familie ist es erleichternd, wenn gutes Essen nicht kompliziert ist, sondern einfach verfügbar.

Schule: nicht wegen Mathe, sondern wegen Leben

Die Schule war für unsere Kinder ein Anker, aber nicht aus dem Grund, den viele zuerst vermuten. Lesen, Schreiben, Rechnen: Das bekommen wir als Eltern gut hin, gerade weil wir bewusst Lernen auch außerhalb klassischer Systeme denken.

Was wir ihnen nicht in gleicher Qualität geben können, ist das Soziale: diese Welt außerhalb der Eltern Kind Beziehung. Dort, wo Kinder aushandeln müssen, wer sie sind, wie sie wirken, wie sie Konflikte lösen, wie sie sich behaupten oder zurücknehmen. Wir können begleiten, aber wir bleiben Mama und Papa. Und genau deshalb war Schule für uns vor allem eine soziale Entscheidung.

Dazu kam Sprache. Unsere Kinder konnten Englisch zu Beginn einordnen, aber nicht sicher. Wir wollten, dass Englisch Alltag wird. Spielen, Lachen, Streiten, Verabreden, Regeln verstehen, alles in einer Sprache, die plötzlich selbstverständlich wird.

Und ja, wir mussten selbst lachen, weil eine andere deutsche Familie uns einen kleinen Strich durch die Rechnung gemacht hat. Sobald deutsche Kinder auftauchen, passiert das, was immer passiert: Unsere Kinder sprechen lieber Deutsch. Verständlich. Es ist die Sprache, in der man sich schnell und sicher fühlt. Und genau das war am Ende sogar lehrreich. Sprache ist nicht nur Kompetenz, Sprache ist auch Zuhause.

Bali entdecken, wirklich entdecken

Wir haben Bali intensiv bereist, meist mit dem Roller, und unsere Kinder waren dabei.

Wir sind in den Norden gefahren: Bedugul, Erdbeerfarm, eine kleine Animal Farm. Wir haben Zeit in Munduk verbracht, viel Natur, Wasserfälle, dieses leise Grün, das man erst merkt, wenn man aus dem Süden kommt. Jatiluwih mit seinen Reisterrassen hat uns tief beeindruckt. Die Vulkanregion rund um Kintamani war für die Kinder ein echtes Erlebnis: Erde, Hitze, Weite.

Wir waren in Chandidasa an einem der hellsten Strände, die wir auf Bali gesehen haben. Wir sind nach Nusa Penida gefahren zum Schnorcheln: tropische Fische, bunt, nah, lebendig. Schildkröten haben wir knapp verpasst. Trotzdem war es ein Moment, den sie nicht vergessen werden.

Und dann waren da all die Dinge, die im Rückblick gar nicht wie Highlights wirken, sondern wie Alltag, der plötzlich voller Möglichkeiten ist: Surfen, klettern, trampolinspringen, Motorcross fahren, Campen in Hobbit Häusern, kreative Workshops. Nicht als Liste, sondern weil Bali einem diese Türen öffnet, wenn man lange genug bleibt, um hindurchzugehen.

Der ehrliche Teil: Canggu als polarisierender Ort

Canggu ist in vielerlei Hinsicht ein extrem polarisierender Ort. Man kann dort sehr berechtigt Dinge kritisch sehen: Müll, Lärm, Baustellen, Verkehr, Luftverschmutzung. Und gleichzeitig hat Canggu Seiten, die man genauso ehrlich anerkennen muss: Infrastruktur, gute Ernährung, Nähe zum Strand, Surfen im Alltag, Sportangebote, medizinische Versorgung und diese besondere Dichte an Menschen, die Dinge anpacken und in Bewegung sind. Das kann inspirieren. Das kann tragen. Das kann auch irgendwann zu viel werden. Je nachdem, wie man tickt und wie die eigene Lebensphase gerade aussieht.

Für uns war der entscheidende Punkt nicht, dass wir diese Realität nicht aushalten. Man lernt damit zu leben. Man findet seinen Rhythmus. Und trotzdem stellt man sich nach einer Zeit die Frage, ob es so sein soll. Nicht moralisch, nicht dramatisch. Eher still. Eher wie ein inneres Nachjustieren.

Weil Bali so viele Gesichter hat, war unsere Schlussfolgerung nicht: Wir sind fertig mit Bali. Sondern: Wir sind fertig mit dieser Version von Bali, zumindest für jetzt.

Nach sechs Monaten haben wir uns ganz bewusst für den Norden Thailands und die Berge entschieden, weil es saisonal einfach besser passt und wir uns nach mehr Ruhe gesehnt haben. Weniger Verkehr, bessere Luft, insgesamt ein entspannteres Grundgefühl. Und trotzdem wollten wir kein „Ab vom Schuss“, sondern weiterhin ein breites Angebot für die Kinder und für uns, damit Alltag, Bewegung, Lernen und kleine Abenteuer weiterhin leicht möglich sind.

Und ja, ganz ehrlich: Verkehr und Luftverschmutzung in unserem Canggu-Alltag gingen mir am Ende einfach nur noch auf den Sack. Man kann sich arrangieren und man findet Routinen, aber diese Dauerbelastung läuft trotzdem immer im Hintergrund mit. Der Berg-Reset hat uns das nochmal deutlich gemacht.

Eigentlich wollten wir danach direkt zurück nach Bali. Wir hatten es im Kopf schon fast wieder eingeräumt, dieses vertraute Inselgefühl, das Meer, die kleinen Routinen. Und dann haben wir es bewusst gecancelt und uns erst einmal für Vietnam entschieden. Nicht als endgültiges Statement, sondern als nächste Etappe, die gerade besser zu uns passt. Danach schauen wir weiter, ganz ohne Druck. Mehr dazu dann in den nächsten Blogs 🙂

Canggu passt für dich wenn und was wir heute anders machen würden

Bali ist nicht gut oder schlecht. Bali ist ein System aus Möglichkeiten. Und die entscheidende Frage lautet: Welche Variablen sind für euch nicht verhandelbar?

Passt eher, wenn ihr Passt eher nicht, wenn ihr
Infrastruktur, Community und einen funktionierenden Familienalltag braucht und Meer im Alltag wollt. Einen dauerhaft sehr ruhigen, reizarmen Alltag als Grundvoraussetzung braucht.
bewusst zwischen Bubble und Inselrealität wechseln könnt. erwartet, dass authentisch und ruhig automatisch passiert, ohne aktiv zu suchen.
Flexibilität im Budget habt und Preisschwankungen aushaltet. streng kalkulieren müsst und euch Preisdruck stark stresst.
die Insel als Lern und Erlebnisraum für Kinder nutzt. einen Alltag braucht, der sich durchgehend leicht und leise anfühlt.

Würden wir es wieder tun? Ja. Ohne Zweifel. Bali hat unseren Kindern unglaublich viel geschenkt: Natur, Freiheit, Selbstständigkeit, Weltwissen. Und ganz konkret auch das Meer als Teil unseres Alltags.

Was wir heute anders machen würden: Wir würden Canggu wieder wählen, aber bewusster als Phase, nicht als Default. Wir würden früher im Kalender kleine Ausbrüche einplanen: andere Ecken, andere Luft, andere Perspektive. Und wir würden uns noch klarer machen, dass nicht Bali das Problem ist, wenn etwas nicht mehr passt, sondern unser Setup.

Plan B: Wenn Canggu euch irgendwann zu viel wird, braucht ihr nicht sofort eine Grundsatzentscheidung. Manchmal reicht schon ein gut geplanter Wechsel auf Zeit, ein anderer Radius, ein anderer Rhythmus. Und wenn Schule keine Rolle spielt, wird die Insel noch einmal ganz anders groß. Dann öffnen sich Orte, die sich wie ein anderes Bali anfühlen.

❓ Häufig gestellte Fragen (FAQs)

  1. Ist Bali mit Kindern als Langzeit Base empfehlenswert?
    Ja, wenn ihr bewusst entscheidet, welche Region zu eurem Alltag passt und welche Variablen für euch wirklich wichtig sind.
  2. Ist Canggu gut für Familien?
    Für viele ja, weil Alltag gut funktioniert und Strand, Sport und Ernährung leicht zugänglich sind. Gleichzeitig ist Canggu polarisierend und nicht für jede Familie dauerhaft passend.
  3. Was war für euch der wichtigste Grund weiterzuziehen?
    Wir wollten Bali wieder anders erleben. Nicht als Bewertung der Insel, sondern als Entscheidung für eine andere Passung zu unserer Lebensphase.
  4. Warum war Schule so wichtig, wenn ihr auch selbst unterrichten könnt?
    Wegen Sozialleben und Sprache. Kinder brauchen eine Welt außerhalb der Eltern, in der sie Beziehungen und Konflikte selbst aushandeln.
  5. Kann man in Canggu leben, ohne viel von Indonesien zu sehen?
    Ja. Deshalb lohnt es sich, bewusst Inselvielfalt einzuplanen, wenn man länger bleibt.
  6. Ist Bali sauber?
    Nicht überall. Gerade in stark frequentierten Regionen gehören Müll und Baustellen zur Realität. Andere Regionen fühlen sich sehr anders an.
  7. Was ist euer Tipp Nummer 1, wenn wir Bali planen?
    Entscheidet zuerst, was ihr wirklich braucht: Schule, Ruhe, Meer, Budget oder Community. Dann wählt die Location danach, nicht nach Bildern.
  8. Welche Alternative würdet ihr statt Canggu prüfen?
    Orte mit mehr Ruhe und Weite. Wenn Schule keine Rolle spielt, öffnen sich sehr viele Möglichkeiten. Nusa Penida? Candidasa? Wenn Schule eine Rolle spielt, lohnt es sich, die Logistik als Herzstück der Entscheidung zu betrachten.

Fazit: Bali nicht idealisieren, aber erleben

Bali ist nicht nur Hochglanz. Es ist auch nicht hundert Prozent perfekt. Aber es ist ein Ort mit enormer Lebensqualität, wenn man ihn als das nimmt, was er ist: eine Insel, die schenkt und auch fordert.

Und das Schöne ist: Diese Geschenke sind nicht nur Natur und Meer. Es ist auch diese Kultur, die sich manchmal wie ein leises Wunder anfühlt. Und diese Menschen, die so freundlich und kinderlieb sind, dass einem das Herz aufgeht. Wenn man ein paar Worte Indonesisch spricht, wird Bali noch einmal wärmer. Nicht, weil man muss, sondern weil es sich lohnt. Weil die Verbindung anders ist, wenn man im Vorbeigehen einen kleinen Satz wechselt, kurz lacht, kurz fragt, wie es geht.

Canggu im Besonderen ist ein extrem polarisierender Ort. Man kann dort sehr berechtigt Dinge kritisch sehen: Müll, Lärm, Baustellen, Verkehr, Luftverschmutzung. Und gleichzeitig hat Canggu wunderbare Seiten, die genauso real sind: Infrastruktur, Ernährung, Strand, Surfen, Sport, medizinische Versorgung und eine Community aus Menschen, die oft einen starken Drive und ein besonderes Mindset mitbringen. Genau das muss man wissen, bevor man kommt.

Und ja, Bali bleibt unsere Perle. Genau deshalb kommen wir mit Sicherheit wieder. Und genau deshalb gehen wir auch wieder. Weil wir nicht nach dem perfekten Ort suchen, sondern nach dem, der gerade zu unserem Leben und unserer Lebensphase passt. Wir werden nicht direkt wiederkommen. Aber wir werden auch nicht sagen: nie wieder. Bali gehört zu uns als Familie einfach dazu.

Jetzt du: Was ist für euch die nicht verhandelbare Variable: Schule, Ruhe, Meer, Budget oder Community? Schreib’s in die Kommentare, dann kann ich gezielter antworten.

Weiter
Weiter

Kajak- und Bootstouren in Thailand mit Kindern – Familienabenteuer auf dem Wasser